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DER SPIEGEL nr 12 1994 /  21.03.1994, Seite 127

 


Melancholische Reisen

Es gibt kein Glück und keine Erlösung in der Comic-Welt des Zeichners Loustal. Und wenn seine Bilder auch noch so bunt sind, die Farben noch so unbeschwert, so berichtet er doch nur von gescheiterten Hoffnungen und hoffnungslosen Sehnsüchten: nach Liebe, nach Nähe, nach Leben. Miniaturvisionen, illustrierte Tagträume sind es, die der Franzose in seinem Buch "Die Farbe des Traums" (Schreiber & Leser, München; 88 Seiten; 39,80 Mark) beschreibt: Da erinnert sich einer an die unglückliche Ehe mit einer schönen Frau, ein anderer an seine erotische, traurige Vergangenheit. Loustals Bildgeschichten sind Postkarten von einer Reise durch die Kunst: Er hat Ernst Ludwig Kirchner und Max Beckmann besucht, hat bei George Grosz vorbeigeschaut und auch bei Gauguin, hat die Stile dieser Meister adaptiert und bleibt doch ganz Loustal: edel, klar, melancholisch.